Aggressionen

Aggression ist grundsätzlich eine natürliche Kraft und eine lebendige Energie, die für die Selbst- und Revierverteidigung, die Fortpflanzung, die Nahrungsaufnahme, die Lust-Freude-Beschaffung notwendig ist. Ein Lebewesen wie zum Beispiel der Löwe, würde ohne diese gesunde Energie nicht überleben können.

Wir müssen einerseits unser aggressives Kraftpotential kennenlernen und andererseits lernen, es richtig, nicht gewalttätig anzuwenden. In verschiedenen Lebensphasen können Menschen Aggressionen auf verschiedene Arten ausdrücken. Wesentlich dabei ist, zu unterscheiden, ob wir sie affektiv oder willentlich benutzen, um andere zu verletzen (mit Worten und Taten) — destruktive Aggression — oder um eigene Bedürfnisse im Einklang mit der Welt zu vertreten — gutmütige Aggression. Dies kann sich z.B. durch ein klares "ich will…" zeigen. Für eine gesunde Konfliktfähigkeit ist ebenfalls eine gesunde Aggressivität notwendig. Wir müssen uns die Grenze zur bösartigen und gewalttätigen Aggression bewusst machen und deren Herkunftswurzeln ausfindig machen. Auf alle Fälle müssen wir dieser destruktiven Form Einhalt gebieten. Oft sitzt dahinter eine Frustration, eine persönliche Kränkung, eine Angst, ein Trauma oder ein Selbstschutzverhalten, das wir uns nicht gerne eingestehen wollen und somit — auch unbewusst — durch impulsive Aggressionen zu verdecken versuchen.
Gewaltaggression kann als die positive Differenz von Bereitschaft zur Gewalt minus Aggressionshemmung bezeichnet werden. Hass, Wut oder Ärger sowie Rachegedanken können die Aggressionsbereitschaft erhöhen. Aggressionshemmende Faktoren stellen unter anderem die Fähigkeit zur Einfühlung, Einsicht in die Nutzlosigkeit von Gewalt oder Angst vor Bestrafung dar. Aggressionsabbau können wir durch alternative Techniken von Problemlösungen, weitere Möglichkeiten zur Abreaktion von emotionalen Spannungen (Gespräche, Sport o. ä.) oder den Fähigkeiten eigene Bedürfnisse zurückzustellen erreichen. 

<< zurück