Lebensskripts
Lebensscripts sind persönliche Lebensregeln, die unser Denken, unser Handeln und unser Verhalten bestimmen. Im Denken sind es die Denkmuster, die unsere persönlichen Realitäten erschaffen. Im Handeln sind es unsere Handlungsschematas, die auf unseren Scripts basieren. Scripts entstehen aufgrund unserer Abwehrmechanismen.
Klassische Formen sind u. a. Introjektion, Verdrängung, Projektion, Rationalisierung, Sublimierung oder Kompensation. Jede Form hat ihre zwei Seiten. So werden zum Beispiel bei der Introjektion Normen übernommen, die einerseits Sicherheit geben, andererseits aber auch zum Kontrolleur werden können und wir uns unfrei und unterdrückt fühlen können. Bei der Projektion gilt die Redewendung: Man sieht eher den Balken im Auge des Andern anstatt den Splitter im Eigenen. Aufgrund dieses Scripts können Wahrnehmungsverschiebungen auftreten, die zu Handlungsfehlern führen. Sie bauen einen Gefühlspanzer auf, der uns einerseits emotional schützt andererseits auch emotional einsam machen kann, da wir nicht mehr auf der Gefühlsebene in Beziehungen treten können. "Zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen" als Lebensregel setzt unsere Lust mit ihren Bedürfnissen ins zweite Glied. Die Pflicht ruft und gilt als oberstes Gebot. Die Folgen solch eines Scripts können Schuldgefühle oder unterdrückte lustvolle Bedürfnisse sein. Die Umkehrung eröffnet uns die Lebensberechtigung und damit speziell die Berechtigung, unserer Lust, unseren Bedürfnissen und unserem Eigenraum nach zu gehen.
Die Lebensregeln waren früher meist hilfreich bis notwendig. Im fortgeschrittenen Leben können wir deren Hemmnisse erfahren und es zeigt sich meist der Wunsch nach Veränderung oder Auflösung dieser blockierenden Skripts. Durch psychotherapeutische Begleitung lassen sich die bisherigen blockierenden Regeln in neue offenere Skripts transformieren.