Transpersonale Psychologie

Aus der Humanistischen Psychologie, der Dritten Kraft, entwuchs die Vierte Kraft: die Transpersonale Psychologie. Die Transpersonale Psychologie verbindet die religiösen und spirituellen Aspekte des Lebens mit den persönlich-biografischen Aspekten.

Erweiterte Erlebnisse während herkömmlich geführten Psychotherapien, verbunden mit den Erfahrungen aus spirituellen Wegen anderer Kulturen, führte zur Integration spiritueller Themen in die Psychotherapie und prägte die transpersonale Psychologie. Berichte und Erforschung von veränderten Bewusstseinszuständen, Erfahrungsberichte von Schamanen, westliche Religionen oder östliche Weisheitslehren führen zur Erkenntnis einer allen gemeinsam zugrundeliegenden Weisheit: Die Weisheit der ewigen Philosophie.

Die Erkenntnisse der transpersonalen Psychologie richten sich auf das gesamte Spektrum des Bewusstseins und zeichnen eine neue Karte der menschlichen Psyche.
Das wesentliche Zentrum der transpersonalen Psychologie war Esalen. Zu den Begründern der transpersonalen Psychologie gehörten u.a. Stanislav Grof, Abraham Maslow, Charles Tart, Francis Vaughan, Roger Walsh und Ken Wilber. Die europäischen Wurzeln der transpersonalen Psychologie liegen in den Arbeiten von C.G. Jung, Viktor Frankl, Roberto Assagioli und Karlfried Graf Dürckheim.

Der integrative und ganzheitliche Ansatz unterstützt insbesondere das Wachstum der Persönlichkeit jenseits der reifen Ich-Identität im alltäglichen Wachbewusstsein. Das Entdecken und Integrieren weiterer Bewusstseinsschichten ist ein, in allen bekannten Kulturen anzutreffendes, existierendes menschliches Bedürfnis. Der Mensch erlebt sich als Suchender. Teils wurden die Initiationstechniken geheim gehalten und nur als Ritual zelebriert. Die "Eingeweihten" wurden sehr geachtet und um Rat und Heilung angefragt. Transpersonale Erfahrungen sind ein erweitertes Erleben der "objektiven Realität" und ein Überschreiten räumlicher und zeitlicher Grenzen.

Durch die transpersonale Psychologie kann dieses Wissen achtsam weitergegeben werden und spontan auftretende Erlebnisse jenseits von bisherigen Modellverständnissen der Psyche besser verstanden und unterstützt werden. So entwickelte sich auch das von St. und Ch. Grof gegründete SEN (Spiritual Emergency Network) mit dem Ziel, spirituelle Krisen aufzufangen und zu unterstützen.

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